"Das verschlossene Zimmer" von Rachel Givney

Dieses Buch hat mich zuletzt so richtig begeistert!

"Marie musterte den Messingdraht und lächelte. In der Regel sahen die Leute in einer Haarnadel nur ein Accessoire, mit dem man seine Frisur bändigen konnte. Marie sah darin etwas anderes - einen Schlüssel."

Anfang des Jahres kam dieses hübsche Buch in die Buchhandlung geflogen und hat direkt meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Dieses Cover ist einfach unglaublich hübsch. Und total meins! Da brauchte ich auch nicht lange den Klappentext lesen. Ich wurde nicht enttäuscht.

Ich hatte die Befürchtung, dass mich die Geschichte zu sehr mitnimmt und ich das Buch zur Seite legen muss, aber das Gegenteil war der Fall. Zwar hat mich die Geschichte wirklich sehr mitgenommen, ein paar Tränchen sind geflossen, aber ich konnte einfach nicht aufhören zu lesen. 
Toll fand ich, dass die Geschichte hauptsächlich 1939 in Krakau spielte. Ja, es gab auch ein paar Abschnitte über Maries Mutter, die früher spielten, aber dennoch konzentrierte sich die Autorin um die "Gegenwart".
Und das war dann doch überraschend. 
Denn wir kennen im Moment alle bestimmt mindestens drei Bücher, die die Thematik "In der Vergangenheit passierte etwas, das die Gegenwart beeinflusst bzw die Zukunft". Davon können wir mittlerweile ein Lied singen.
 
Nun zu den einzelnen Figuren:
Marie, eine starke junge Frau, hat mich sehr begeistert. Nicht nur, dass sie ihren Vater gefallen und denselben Weg als Arzt einschlagen möchte, sie stand auch in vielen Dingen "ihre Frau" und hat sich gegen verschiedene "Anfeindungen" zur Wehr gesetzt. Zudem kommt sie mir für ihre 17 Jahren doch recht erwachsen vor. Vielleicht auch deswegen, weil sie ohne Mutter aufwachsen musste. Aber davon lässt sie sich in keinster Weise beirren. 
Ihren Drang, die Geschichte ihrer Mutter zu erfahren, finde ich super spannend. Von Anfang an war ich gespannt, was sie alles erfahren wird, als sie sich in den Kopf gesetzt hat, alles darüber zu erfahren.

Auch Dominik, Maries Vater, hat seine Lasten zu tragen, aber auch seine Entscheidungen und Gefühle konnte ich gut nachvollziehen und finde ihn gut gezeichnet. Um ihn herum spinnen sich auch einige Mythen und Geheimnisse, auf die ich sehr gespannt war. Und auch hier wurde ich nicht enttäuscht. 

Ben, Helena und auch der miese Arbeitskollege von Dominik tauchen nach und nach in der Geschichte auf und sind gut beschrieben. Und natürlich musste ich über diese Charaktere mehr erfahren. 
Das war aber bei dem Schreibstil auch kein Wunder. 

Und dieses Ende! Ich dachte wirklich, es kann nicht spannender werden, aber da packte Rachel Givney nochmal ein wirkliches Highlight aus und drehte die gesamte Geschichte. Ich konnte es gar nicht fassen. 
Sprachlos bin ich immer noch. Und passender konnte eine Geschichte gar nicht enden.

Mein Fazit:
Spannende, faszinierende Geschichte, die manchmal mehr Liebes- als historische Gesichte ist, jedoch keineswegs langweilig wird. Für alle Leser*innen, die gerne Kinderklinik Weißensee" von Antonia Blum oder "Die Schule am Meer" von Sandra Lüpkes" gelesen haben. 
__________________________________________________________________________

Worum gehts?

Krakau, im Frühjahr 1939. Alle Zeichen stehen auf Krieg, denn das Deutsche Reich treibt seine Angriffspläne auf Polen unbarmherzig voran. Die junge Marie aber beschäftigen ganz anderen Fragen: Wer ist ihre Mutter? Warum verschwand sie, als Marie ein Kleinkind war? Und warum verweigert ihr Vater, ein renommierter Arzt, jedes Gespräch über sie? Als sie die Ungewissheit nicht mehr aushält, entschließt Marie sich zu einem drastischen Schritt...

__________________________________________________________________________

Werbung / Leseexemplar 

Buchtitel : Das verschlossene Zimmer 
Originaltitel: Secrets my Father kept 
Autor: Rachel Givney
Übersetzung: Ute Leibmann
Herausgeber: Bastei Lübbe ( zum Buch )
Erscheinungsdatum: 25.02.22
Preis: 22€
Seitenanzahl: 544
Sprache: Deutsch
ISBN: 9783785727867


Kommentare

Buchrezension